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Bereits der Name Waldkirchen lässt erahnen, dass es sich um Wald und Kirche handelt.

Es wurde wohl der Wald gerodet um eine Kirche zu bauen. Die erste Kirche stand bereits um 800 auf dem Petersberg, wahrscheinlich aus dem Holz des umgebenden Waldes gebaut.

Auch in der Literatur wird die Gründung der sog. Urpfarrei in der „vorwillibaldinischen“ Zeit, also vor 740 erwähnt. Bis 1007 hat Waldkirchenvermutlich zum Regensburger Kloster St. Emmeram gehört, es kam dann zum neu errichten Bistum Bamberg und kurz darauf zum Bistum Eichstätt.

Ein Meilenstein in der Geschichte dürfte das Jahr 1053 gewesen sein. In einer Urkunde, datiert auf den 6. Juni 1053 wird Waldkirchen erstmals erwähnt und erhält unter dem Eichstätter Bischof Gerhard I, das Marktrecht. Dieses Recht wird bis heute am jährlich stattfindenden Kirchweihmarkt ausgeübt.

Die Kirche St. Peter und Paul wurde schon immer als Wallfahrtskirche bezeichnet, wenngleich die Bedeutung der Wallfahrt nach der Säkularisation um 1802 zum erliegen kam. Geblieben ist die Dekanatswallfahrt, einmal im Jahr.

Außer der Pfarrkirche besaß Waldkirchen schon sehr früh eine Schule. Die beiden Schulhäuser von 1889 und 1963 stehen noch, ein Vorgängerbau stand an der Stelle des heutigen Kriegerdenkmals. Zu Kirche, Schule und einigen Bauernhöfen gab es stets die Pfarrökonomie auf dem Petersberg, die der Pfarrer betreiben musste um für seinen Unterhalt zu sorgen.

Neben den heute noch vorhandenen Pfarrhöfen von 1874 und 1970 stand der frühere Pfarrhof dicht nördlich an der Pfarrkirche (heute Nebengebäude).

 

Die Pfarrkirche

Das Langhaus der Pfarrkirche entstand im späten 17. Jahrhundert.

Die ältesten Grundmauern des Turmes stammen aus der Zeit um 1600.

1762 wurde der Turm neu errichtet bzw. aufgestockt.

Die Hl. Kreuz Kapelle wurde vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts nördlich angebaut.

1922 wurde das Langhaus (mit Empore und Orgel) nach Westen erweitert.

Im Langhaus der Kirche finden sich 3 barocke Deckenbilder, 1967 teilweise von Walter Scheidemandel übermalt. Von ihm und aus der gleichen Zeit stammt auch das Deckenbild über der Orgel als Neuschöpfung, es stellt die Hl. Cecilia dar.

Die barocken Bilder zeigen die folgenden Szenen:

-          Christus übergibt Petrus die Schlüssel

-          Mariä Krönung

-          Die Bekehrung des Paulus

An der Südwand des Langhauses Epitaph des Pfarrers Johannes Andreas Reich. „In diesem Freyt-hof zu Waldkirchen ruhet der Hochw. Herr Andreas Reich ss. Theol. Lic. 40 Jahre Pfarrer zu Waldkirchen – Dechant und Jubilaeus, welcher im Jahr 1784 dem Juni im 75. Jahr seines Alters und dem Herrn verschieden ist.“

Hochaltar: Viersäuliger Altar des Barock mit frühklassizistischen Tabernakel, in den sanft geschwungenen Seitenteilen finden sich Reliquienschaukästen. Auf dem Gebälk brennende Urnen. Im Altarauszug plastische Darstellung des Gottesauges. Seitlich zwischen den Säulen zwei rundplastische Rokokostatuen mit dem Hl. Johannes, Evangelist und Jakobus Minor. Das Altarbild zeigt den Abschied der Apostel Petrus und Paulus vor ihrem Martyrium, gemalt vom Münchner Galeriedirektor Jakob Dorner, lt. Beschriftung unten rechts gestiftet von Pfarrer Balthasar Reiser.

Marienaltar: Schlichtes spätbarockes zweisäuliges Ädikularetabel („Nischenaltar“) mit geschnitzter Bekrönung aus Bandwerk und Akanthusranken.

In der großen Mittelnische Maria als Himmelskönigin, spätbarocke Statue.

Auf dem Altarauszugsbild Darstellung des Hl. Ignatius von Loyola.

Rechter Seitenaltar: Altar in ähnlicher Ausführung wie Marienaltar mit Nazarener-Altarblatt aus dem späten 19. Jahrhundert, das die Anbetung der Hirten zeigt.

Im Auszugsbild Halbfigurendarstellung des Hl. Franz Xaver.

Heilig-Kreuz-Altar: Klassizistisches zweisäuliges Ädikularetabel im noch traditionellen barocken Aufbau. Der Vorgänger dieses Altares wurde 1765 im Langhaus errichtet. Das große Altarblatt von beachtlichem künstlerischem Niveau stellt die Kreuzigung Christi dar, mit den Trauernden Johannes, Maria und Maria Magdalena.

In den Seitenteilen Ovalbilder mit Darstellung der Geißelung und Dornenkrönung Christi.

Die Architektur des Altares ist alabasterweiß gefasst, die Ornamente sind vergoldet.

Kreuzwegstationen:

Bilder des 19. Jahrhunderts im Nazarenerstil.

Exakte aufwendig gemalte Bilder auf Leinwand.

10 Apostel: Rundplastische Rokokostatuen die zusammen mit den beiden Aposteln am Hochaltar einen Zyklus bilden.

Theatralische Gestik, mit betont schmalen Köpfen, markant geschnitten, lebendige Gesichter, hohe künstlerische Qualität.

Christus am der Geißelsäule (2Wies-Heiland“): Plastik der 2. Hälfte 18. Jh.

Hl. Wendelin:

Skulptur 2. Hälfte des 18. Jh., der Hl. Wendelin, Patron der Viehhirten im Hirtengewand und Hirtenschaufel.

Quellenangaben:

Invetar der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Waldkirchen, Erfassung am 06.10.87

Erstellt: Michael Kühnlein, Kirchenpfleger, Waldkirchen Nr. 7, 92358 Seubersdorf

Waldkirchen, 04. November 2008

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Waldkirchen

Samstag 19.00 Uhr; Sonntag 8.30 Uhr oder 10.00 Uhr im Wechsel mit Waltersberg